Es kam leicht der Dickkopf aus ihm hervor und Kuondoka behauptete felsenfest, dass Geister und Schatten ebenfalls zu den Lebewesen zählen. Nun gut, die Argumentation war auch zurecht, aber das machte sie nicht Wesen aus Fleisch und Blut. Selbst wenn einige es sogar schaffen, eine Form anzunehmen, richtig leben taten sie nicht. Aber auch das, wenn man darüber nachdachte, könnte in dieser Welt gerade der Fall sein. Vielleicht waren dort die Geister und Schatten die 'Lebewesen' und sie beide die Nebenexistenzen. Aber darüber dachte Shikaza nicht mehr nach, letztlich würde es auf keinen Grund der Tatsachen schließen. Zudem tat dies im Moment nichts zur Sache.
Interessanter wurde es wieder, als er langsam anfing zu erzählen, was er so an Schatten und Geistern sah. Dass sie sich eher schüchtern versteckten und beobachteten, wie die beiden voranliefen. Außerdem soll einer der Geister bei ihr am Ärmel gewesen sein, was sie reflexartig dorthinschauen ließ. Sie sah zwar nichts Genaues, außer wage Erscheinungen. Zwar war jetzt geklärt, dass es hier wohl wirklich spukte, was Shikaza eh nicht ausschloss, aber es tat sich eine andere Frage auf. Warum sah sie die Geister nicht klar? Sie sah zu Kuondoka, der sorgenlos vor sich hin redete und die Umgebung beobachtete.
"Neugierig würde vielleicht Sinn machen, es sei denn, es kommen nicht allzu viele Menschen zur Schattenwelt"
Beim Wort Schattenwelt kam das Mädchen zum denken. Besser gesagt 'Schatten'. Kuondoka hatte bereits nahe Bekanntschaft mit den dunklen Kräften gemacht. Genaueres hatte er zwar nie erzählt, was auch eher daran lag, dass Shikaza nie tiefer nachgefragt hatte, aber es würde erklären, warum er die Geister und Schatten wie Tag und Nacht erkannte.
"Ist auch nicht so wichtig. Wenn sie etwas von uns wollen, werden sie es uns schon wissen lassen"
Es war ein etwas gleichgültiger Ton in ihrem Satz, während beide weitergingen. Weit dürfte es schon nicht mehr zu einer Stadt sein, oder wie auch immer es sich hier nannte.